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Der Evangelisch-Lutherische Kindergarten Großheirath hat am vergangenen Samstag, den 28. Juni, sein 50-jähriges Jubiläum mit einem großen Fest für die ganze Gemeinde gefeiert. Ein halbes Jahrhundert voller Lachen, Lernen und „Sandkastenschlachten“ liegt hinter der Einrichtung, die sich von drei auf mittlerweile sieben Gruppen erweitert hat und heute eine hochprofessionelle Bildungseinrichtung ist. Die Feierlichkeiten begannen mit einem Gottesdienst und boten den ganzen Tag über ein buntes Programm für Jung und Alt.
Von der ehemaligen Schule zum modernen Bildungszentrum
Die Geschichte des Kindergartens in Großheirath reicht weit zurück. Bereits 1950 gab es in der Bachstraße einen Kindergarten in der Ortsmitte von Großheirath, bei der großen Kastanie. Im Jahr 1972 wurde eine neue Grundschule für sechs Klassen gebaut, wodurch die bisherige Schule in der Itzstraße 5 nach umfangreichen An- und Umbaumaßnahmen zum Kindergarten umfunktioniert werden konnte. Im Oktober 1975 wurde der „neue Kindergarten“, der heute nur einen Steinwurf vom Haus der Begegnung und dem Schützenhaus entfernt ist, feierlich eingeweiht. Die Trägerschaft hatte damals die evangelisch-lutherische Kirchengemeinde Großheirath übernommen. Seit 2021 ist der Evangelische Kindertagesstättenverband Coburg Träger der Einrichtung.
Stetiges Wachstum und pädagogische Entwicklung
Vor 50 Jahren startete der Kindergarten mit drei Gruppen: zwei in extra angebauten Gruppenräumen und eine in einem ehemaligen Klassenzimmer. Heute werden 136 Kinder in sieben Gruppen betreut: darunter sind vier Regelgruppen mit Kindern im Alter von drei bis sechs Jahren und zwei Krippengruppen mit Kindern im Alter von einem bis zu drei Jahren, sowie eine Nestgruppe, in der Kinder im Alter von zwei bis drei Jahren betreut werden. Aufgrund des neuen Kindergartengesetzes wurde der Kindergarten im Jahr 1977 nur noch zweigruppig. Damals waren zwei Erzieherinnen und eine Kinderpflegerin tätig. Das Personal ist über die Jahre stetig gewachsen und umfasst heute 19 pädagogische Mitarbeiter sowie zwei Reinigungskräfte. Von 1978 bis 2021 prägte Gisela Salwender die Leitung des Kindergartens. Seit Dezember 2023 ist Anja Roth für die Geschicke des 19-köpfigen pädagogischen Teams und der beiden Reinigungskräfte verantwortlich.
Im Jahre 1989 wurde ein Satteldach auf das defekte Flachdach aufgebaut und dadurch ein großer Dachboden geschaffen. Zwei Jahre später wurde der Turnraum renoviert und aufgrund des ständig wachsenden Bedarfs eine dritte Notgruppe installiert. Da die drei Gruppen den bestehenden Bedarf an Kindergartenplätzen nicht decken konnten, wurden 1992 konkrete Pläne zur Erweiterung auf vier Gruppen in Angriff genommen. Nur zwei Jahre später nahm dann das Zwergenstübchen, wie die vierte Gruppe genannt wurde, seinen Betrieb auf. Damals hatte der Kindergarten zwei Ganztagsgruppen und eine Halbtagsgruppe, sowie eine Gruppe mit überlangen Öffnungszeiten. Im Jahre 2010 wurde die erste Krippengruppe eingeweiht. Zu dieser Zeit wurde auch das Konzept des Kindergartens von einer geschlossenen Gruppe in teiloffene Gruppen verändert. Vor allem das Wohl des Kindes stand dabei an erster Stelle. Durch das teiloffene Konzept vereinte man das bedarfsorientierte Lernen in Funktionsräumen mit einer festen Gruppenzugehörigkeit, die Sicherheit und Orientierung bietet.
Herausforderungen der Pandemie
Die Corona-Zeit stellte den Kindergarten vor große Herausforderungen. In den Jahren 2020 bis 2023 wurde zwangsläufig wieder ein geschlossenes Konzept eingeführt, um das Risiko der gegenseitigen Ansteckung zu minimieren. Der Bewegungsraum der Kinder wurde damit drastisch eingeschränkt. Erzieherin Martina Maier betonte: „Es war eine schlimme Zeit, sowohl für die Kinder als auch für das Personal, denn wir haben nur durch die Masken mit den Kindern kommuniziert. Es fehlten die Mimik und die Gestik“. Einige Kinder leiden heute noch darunter.
Investitionen in die Zukunft und Dankesworte
Besonderer Stolz der Einrichtung ist der erst kürzlich neu ausgestattete Garten mit modernen Spielgeräten und einem beeindruckenden Spielhaus auf einem Hügel, das sofort beim Betreten des Gartens ins Auge sticht. Die Anschaffung der neuen Spielgeräte war nur möglich, weil viele heimische Firmen und die Gemeinde ihre Kassen dafür weit öffneten. Dafür sind die 19 pädagogischen Mitarbeiter und die beiden Reinigungskräfte des Kindergartens sehr dankbar.
Der zweite Bürgermeister und Bürgermeisterkandidat der FREIEN WÄHLER Großheirath, Andreas Lorenz, überbrachte im Namen der Gemeinde Großheirath eine offizielle Spende an den Kindergarten – „ein kleines Zeichen für große Anerkennung“. Er bedankte sich bei der Leitung des Kindergartens für die über all die Jahre gewachsene, offene und vertrauensvolle Zusammenarbeit mit der Gemeinde und würdigte das gesamte Team – für Geduld, Kreativität, Nervenstärke und Liebe zum Beruf. Er wisse, was sie leisten, und wie anspruchsvoll der Bildungs- und Erziehungsauftrag heute sei – und wie wertvoll ihre Arbeit für die Gesellschaft ist. Er betonte: „Ein guter Kindergarten pflanzt keine Bäume – aber er sorgt dafür, dass die Kinder später starke Wurzeln und viele Äste haben“.
Ein guter Kindergarten pflanzt keine Bäume – aber er sorgt dafür, dass die Kinder später starke Wurzeln und viele Äste haben.
FREIE WÄHLER Bürgermeisterkandidat Andreas Lorenz
Lorenz verband mit dem Kindergarten auch persönliche Erinnerungen, da beide seiner Kinder ihre ersten Schritte außerhalb der Familie genau dort gemacht haben. Sie hätten dort nicht nur das Basteln, Spielen und Singen gelernt, sondern auch soziale Kompetenzen, Freundschaften fürs Leben geknüpft – und wurden mit viel Herz und Engagement auf die Schule vorbereitet. Auch heute noch besuchen seine Nichte und sein Neffe diesen Kindergarten – und er sehe mit Freude, wie liebevoll, professionell und individuell auch sie hier betreut werden. Aus diesem Grund überreichte er nicht nur als zweiter Bürgermeister, sondern auch als Vater, Onkel und dankbarer Bürger eine persönliche Spende, als Ausdruck seiner Wertschätzung und seiner tiefen Verbundenheit mit dieser wunderbaren Einrichtung. Er bezeichnete sie als „ein Geschenk für unsere Gemeinde – damals, heute und hoffentlich auch in den kommenden 50 Jahren“.
Gelungenes Fest zum Jubiläum
Die Feierlichkeiten begannen am Samstag, den 28. Juni, um 10 Uhr mit einem Gottesdienst in der Kirche Großheirath, gestaltet von Pfarrerin Sandra Strunz und dem Kindergartenteam. Nach der Begrüßung folgten die obligatorischen Grußworte und Glückwünsche der Ehrengäste aus dem öffentlichen Leben. Auch Auftritte der Kindergartenkinder, die sich mit dem Thema Kinderrechte beschäftigten, standen auf dem Programm. Den ganzen Tag über herrschte ein buntes Treiben im und um den Kindergarten herum. Es gab eine große Hüpfburg, viele Kreativstände, die zum Mitmachen einluden, sowie einen Luftballonwettbewerb. Außerdem begeisterte ein Marionettentheater mit einer Aufführung am Nachmittag die Besucher.