Freie Wähler Gemeinderat Oliver Göckel.

11.11.2024
Geldautomat in Großheirath abgebaut: VR-Bank Filiale endgültig geschlossen

Die VR-Bank hat ihre Filiale in Großheirath zum 1. September endgültig geschlossen. Damit gibt es in der Gemeinde weder einen Schalter noch einen Geldautomaten. Gemeinderat Oliver Göckel kritisiert die Entscheidung und die Kommunikation der Bank.

"Man hat die Genossenschaftsmitglieder einfach vor vollendete Tatsachen gestellt"

 

Auslöser für die endgültige Schließung war ein Automatenaufbruch in der Nacht zum 4. Februar 2024. Die VR-Bank hatte damals mitgeteilt, dass der Automat so stark beschädigt sei, dass die Geschäftsstelle bis auf Weiteres geschlossen bleibe.

Nach dem Vorfall habe sich die VR-Bank die Situation angesehen. Aufgrund der Nutzungsfrequenz sei eine Schließung laut VR-Bank jedoch unumgänglich.

Es gab Alternativvorschläge zur Schließung

Gemeinderat Göckel berichtet, dass man vorgeschlagen habe, den Automaten im ehemaligen Edeka-Markt in der Ringstraße 3 zu integrieren, das die Gemeinde zum Ärztehaus umbaut. Die VR-Bank lehnte jedoch auch aus versicherungstechnischen Gründen ab.

Göckel zeigt Verständnis für die Entscheidung, ist aber enttäuscht über die Vorgehensweise der Bank. "Man hat die Genossenschaftsmitglieder einfach vor vollendete Tatsachen gestellt",kritisiert er. Für ihn sei der Geldautomat auch ein wichtiger Faktor, um die Infrastruktur im Ort aufrechtzuerhalten. "Und viele haben halt einfach noch gerne Bargeld zu Hause", sagt er.

Besonders für ältere Menschen sei die Schließung des Geldautomaten ein Problem, meint Göckel. Nun müssen sie drei Kilometer nach Untersiemau fahren, um Bargeld abzuheben. Die Gemeinde schlägt vor, den "Seniorenbus" zu nutzen, der bereits Fahrten zum Supermarkt oder Arzt anbietet.

Wie es mit dem Gebäude weitergeht, ist unklar

Was mit dem leerstehenden Gebäude passiert, ist noch unklar. Laut Göckel hat auch die Gemeinde Interesse gezeigt und ein Angebot abgegeben, da das Grundstück im Rahmen der Dorferneuerung nützlich wäre. Die Gemeinde wollte die Bushaltestelle, an der sich morgens viele Schüler aufhalten, an diese Stelle verlegen. Zwischenzeitlich war das Gebäude bei bekannten Immobilenportalen inseriert. Mittlerweile ist es dort nicht mehr aufzufinden.

Für Bargeld bleibt den Bürgerinnen und Bürgern in Großheirath zukünftig wohl nur der Weg in eine Nachbargemeinde.